Pressebericht HNA 16.12.2021

Donnerstag, 16. Dezember 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

Vergangenes für die Zukunft sichern

Volker Meng ist der neue Ortsheimatpfleger in Hemeln

VON PETRA SIEBERT

In seinem Büro im Hemelner Gemeindehaus wird Volker Meng viele ehrenamtliche Stunden am vom Landkreis gesponserten Laptop verbringen. Foto: Petra Siebert

Hemeln – In den Aufgaben der Ortsheimatpflege sieht Volker Meng mehr als nur das Archivieren und Beschriften von Dokumenten und Fotos. Für ihn ist der Austausch mit den Bewohnern aus Hemeln wichtig, besonders mit den Älteren, die aus vergangenen Zeiten berichten und vieles weiter geben können, was in Vergessenheit geraten ist. Volker Meng möchte Erinnerungen lebendig halten.

„Das, was wir haben, möchte ich in die Zukunft retten“, sagt er. Auf jedem Fall will er die Vereine und Menschen im Ort einbinden, um nicht nur die Vergangenheit, sondern auch die Gegenwart für die Zukunft festzuhalten. Wie haben die Menschen vergangener Generationen, vielleicht sogar vor hunderten Jahren, in Hemeln gelebt, gearbeitet, gefeiert? Was hat sie bewegt, und was haben sie bewegt? Diese Fragen möchte er erforschen.

Immer wenn ihm etwas einfällt, was sein Dorf besonders prägt, macht er sich Stichpunkte für seine Ideensammlung. „Küche und Sprache steht für die Region, das ist Heimat“, sagt er. Besonders freut ihn, dass das ostfälische Platt in Hemeln gepflegt wird.

Dieses sprachliche Kulturerbe müsse erhalten und weiter ausgebaut werden. Es ist ihm ein Anliegen, das Wörterbuch, das der Hemelner Erich Koch in Platt veröffentlicht hat, zu ergänzen. Er kann sich vorstellen, Märchen und moderne Kinderbücher in Platt zu übersetzen sowie dazu eine Audio-Version erstellen.

Auch regionale Gerichte sollen für kommende Generationen zugänglich sein. Deshalb plant Meng, Kontakt mit Landfrauen aufnehmen und typische Hemelner Rezepte aufschreiben – Rezepte einzelner Familien, aber auch solche, die viele in Hemeln schätzten.

Da er selber gerne kocht, ist er fasziniert, wie Menschen mit denselben Zutaten unterschiedliche Gerichte kreieren. „Viele alte Gemüsesorten gibt es nicht mehr, dafür immer mehr Exoten“, stellt Volker Meng fest. „Wer kennt schon Kasseler Strünkchen?“

Die Besonderheit ist, dass der beim Treiben eines Blütenstandes entstehende kräftige Strunk sehr spät holzig und hohl wird und sich so gut verarbeiten lässt. Gemüsegärten wie früher gibt es in Hemeln nicht mehr viele, so Meng. Damals wurde beispielsweise Markstammkohl angebaut, den heute kaum noch jemanden kennt. Auch die Tierhaltung und die Landwirtschaft haben sich stark gewandelt. Deshalb sieht er es als Hauptaufgabe, zunächst in allen Bereichen Infos zu sammeln, diese zu dokumentieren und Fotos zu digitalisieren. Dafür spendete der Landkreis Göttingen kürzlich 500 Euro für die Anschaffung eines Laptops.

Bei der Ortsgeschichte geht es immer um Menschen. „Das Spannendste sind die Geschichten, die vor Ort erzählt werden“, so Meng. Viele nette Geschichten schlummern bei Familien. Jedes Dorf hat faszinierende Geschichten, die es einzigartig macht.

Er möchte außerdem Vorträge halten und Ortsheimatpflege mit Umweltschutz kombinieren. Auch die Themen Schottergarten und Mähroboter wären für einen Vortrag denkbar.

Auch eine jährliche Baumpflanzung mit Grenzwanderung kann er sich künftig vorstellen. Einmal jährlich soll es außerdem eine Ortsrats- und Arbeitssitzung geben, auf der Volker Meng über seine Arbeit als Ortsheimatpfleger berichtet.

Pressebericht HNA 15.12.2021

Mittwoch, 15. Dezember 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

LESERBILDERALBUM

Harte Arbeit mit der Feldbahnlore

Foto: Ewald Lotze/NH

Seit fast 90 Jahren arbeiten die Hemelner Zimmerleute mit dieser Feldbahnlore. Seit 1932 werden die Rundholzstämme zum Vollgatter zurückgefahren. Bis 1970 wurden die Stämme auf die Lore gerollt, dann übernahm ein Kran die Aufgabe. Mussten die Loren mit Gewicht von bis zu 4 Tonnen geschoben werden, übernahm eine Seilzuganlage die schwere Arbeit. Das Foto schickte uns unser Leser Ewald Lotze aus Hemeln.

Ewald Lotze aus Hemeln

Szenen aus dem Dorfleben von einst können Sie senden an: HNA-Redaktion Hann. Münden, Tel. 0 55 41/ 98 39 15, hann.muenden@hna.de
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Pressebericht HNA 10.12.2021

Freitag, 10. Dezember 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

Sso uprejent wie jiedes Joahr

GESCHICHTEN AUF PLATT – Festtage während der Pandemie

Irmtraut Gralla aus Hemeln (Foto: andreas noll/nh)

Kaan Weihnachtsmarkt, kaane Konzerte, kaane Weihnachtsfeijern… un niu würn oak de Chottesdienste vur de Kerke an Weihnachten wejen „Lockdown“ afesecht. Krippenspiel un Flötenkonzert an Heilichoabend mie de Kindere in de Kerke – alles dat was in düser Corona-Teidt nich möchlich.

Oawer wei harrn dat Chlücke, dat wei mie use Kindere un Enkelkindere sso wie ümmer toasamm Weihnachten feijern konn’n. Wei würn froah un dankbar doafur!

An Heilichoabend in de Dämmerunge ssind Musikanten von de Hemmelsche Musikexpress in de Stroate ekumen un hoat Weihnachtsliedere spielt. De Kerkenvurstand verdelde Kerzen. Use chanze Famailie was biuten un hett sseck uwer dat bessondere Weihnachtskonzert efreuet. Mein drajärijer Enkel hett oak becheistert mie esungen und chleick allen Luijen „Frohe Weihnachten“ ewünschet.

De Bescherunge under de jeschmücketen Dannenboam was fur de Kindere sso uprejent wie jiedes Joahr. Oawer denn was düse Heilichoabend doch anders. Ümme Sesse (18 Uhr) ssind alle Noabers mie Kerzen vur de Hiusdür choan un hoat toasamm „O du fröhliche ..“ ssungen. Dat was aane chanz wunderboare Stimmunge, oak wenn me sseck „Frohe Weihnachten“ bloat toaroapen konne.

Un aan Joahr löter in Dezembere 2021 – Wei ssind ümmer noch in de Corona-Teidt! Wie wei Weihnachten feijern küünt, dat wiete wei noch nich. Oawer an Heilichoabend will use Famailie wier mie Kerzen vur de Dür choahn un „O du fröhliche …“ ssingen. 

Info: Haben auch Sie eine amüsante Situation erlebt, die sie auf Platt erzählen möchten? Dann schicken Sie sie an hann.muenden@hna.de oder per Post an Mündener Allgemeine, Kirchstraße 3, 34346 Hann. Münden.

Pressebericht HNA 08.12.2021

Mittwoch, 08. Dezember 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

LESERBILDERALBUM

Heuernte in Hemeln

Das Foto unseres Lesers Werner Jatho zeigt die Heuernte in Hemeln im Jahr 1958. Zu sehen sind: Hermann Jatho, der die Kühe führt, und auf dem Heuwagen Erich Jatho. Zudem Woldemar Seefried, der das Heu forkt sowie Gerda Jatho mit Sohn Volker und Helene Seefried mit der Harke. Szenen aus dem Dorfleben von einst können Sie senden an: HNA-Redaktion Hann. Münden, Tel. 0 55 41/ 98 39 15, hann.muenden@hna.de
sta Foto: Werner Jatho/NH

Werner Jahto aus Hemeln

Pressebericht HNA 08.12.2021

Mittwoch, 08. Dezember 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

In Hemeln werden Grünflächen bald bunter

Hemeln – Insekten sterben und in Gärten und Grünanlagen gibt es weniger Blumen – das wollen die Mitglieder des Kultur- und Naturfördervereins Hemeln e.V. ändern. Deshalb pflanzten sie 2000 verschiedene Blumenzwiebeln auf drei kleinen öffentlichen Grünflächen in Hemeln, teilt der Verein mit. Wildtulpen, Elfenkrokus, Puschkinien, Traubenhyazinthen und Blausterne seien gepflanzt worden. Weitere solcher Aktionen seien für die Zukunft geplant. Die Blumen verschönern das Dorf und dienen als Nektar- und Pollenlieferanten für Insekten im Frühjahr, heißt es weiter. Zudem könnten sich wieder insektenfreundliche Wildkräuter etablieren. Des Weiteren handele es sich um Arten, die sich später selbst versamen und ausbreiten.  ter

Pressebericht HNA 27.11.2021

Samstag, 27. Novmber 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

Kein lebendiger Adventskalender

Vereine in Hemeln sagen Termine ab

Hemeln – Die für die Adventssonntage geplante Aktion „Lebendiger Adventskalender“ der Vereine und Einrichtungen in Hemeln wird aufgrund der steigenden Inzidenzzahlen abgesagt. Betroffen davon ist auch die für morgen geplante Wanderung des TSV Jahn Hemeln mit anschließendem Glühweintrinken in der Grillhütte auf dem Spielplatz. Dies teilt Nortrud Riemann mit. bar

Weitere Infos unter hemeln.de – Veranstaltungskalender

Anmerkung der hemeln.de-Redaktion: Es ist noch nicht abschließend geklärt, wie die Termine der Kirchengemeinde von Absagen betroffen sind. Aktuelle Infos finden Sie hier: Advent in Hemeln 2021

Pressebericht HNA 23.11.2021

Dienstag, 23. November 2021, Mündener Allgemeine / Lokales

Baake löst Urhahn ab

Ortsrat in Hemeln konstituierte sich und hielt Wahlen ab

VON PETRA SIEBERT

Die Fähre bei Hemeln: In dem Ort soll weiteres Bauland ausgewiesen werden. Archiv Foto: Thomas Schlenz

Hemeln – Thomas Baake (SPD), bisheriger stellvertretender Ortsbürgermeister von Hemeln, wurde während der konstituierenden Ortsratssitzung einstimmig, mit eigener Enthaltung, zum neuen Ortsbürgermeister gewählt.

Der ehemalige Ortsbürgermeister Alfred Urhahn (WGH) übernimmt nach erfolgreicher Wahl zusammen mit Nils Bade (SPD) die Aufgaben der Stellvertreter. Vor der Wahl wurden Werner Jatho (WGH), Frederick Rudolph (SPD), Alfred Urhahn (WGH) und Dirk Wedekind (SPD) für langjährige Ortsratstätigkeiten durch den Niedersächsischen Städte- und Gemeindebund geehrt. Aus dem Ortsrat verabschiedet wurden Joachim Mundt (WGH), Malte Osenbrück (WGH) und Mark Freybott (SPD).

Alfred Urhahn Stellv. Ortsbürgermeister
Malte Osenbrück Ehemaliges Ortsratsmitglied
Joachim Mundt Ehemaliges Ortsratsmitglied
Thomas Baake Ortsbürgermeister
Nils Bade Stellv. Ortsbürgermeister

Zur Eröffnung stellte Urhahn in seiner Abschiedsrede fest, dass man in Hemeln mit allen Ortsratsmitgliedern stets Glück gehabt habe, „Alles, was wir in Hemeln angepackt haben, konnten wir gemeinsam wuppen“. Er stellt fest, dass der Ortsrat der kleinste, aber aktivste Hemelner Verein ist. Als neuer Bürgermeister rief Thomas Baake die wichtigsten Projekte unter der Leitung von Urhahn noch einmal auf und dankte ihm für all das, was er in seiner Funktion als Ortsbürgermeister 25 Jahre lang für Hemeln mit den Ortsteilen Glashütte und Bursfelde geleistet hat. Zusammen haben die Orte etwa 910 Einwohner. Er selbst versprach, dass er sich bemühen werde, es möglichst Vielen recht zu machen, weil es leider nicht gelänge, es immer Allen recht zu machen.

„Lasst uns die vor uns liegenden und Projekte anpacken und versuchen unser gemeinsames Anliegen, nämlich unseren Heimatort Hemeln, voranzubringen und für die Zukunft als lebenswerten Ort für junge Familien mit Kindern, aber auch für Menschen des mittleren Lebensalters und für Seniorinnen und Senioren positiv zu gestalten“. Wichtig sei es, erhaltenswerte Traditionen weiter zu pflegen, aber auch dem Neuen aufgeschlossen gegenüberstehen.

Für ihn hätten der Erhalt vorhandener Infrastruktur im Ort, wie Kindergarten und Schule, ebenso wie die weitere Ausweisung von Bauland, also damit verbunden die Aufstellung eines neuen Bebauungsplans in angepasster Form, neben dem aktuellen Baugebiet oberste Priorität. Denn er möchte, dass junge Hemelner sowie interessierte junge Familien in Hemeln die Möglichkeit haben sich ein zu Hause zu schaffen und somit die Zukunft des Ortes zu sichern. Alfred Urhahn gratulierte Mündens Bürgermeister Tobias Dannenberg zur Wahl und gab ihm einen guten Tipp. „Nehmen sie es nicht zu ernst, aber sitzen sie es auch nicht aus.“ Baake fügte hinzu: „Wir sind offen, entgegenkommend und hoffen auf gute Zusammenarbeit“. 

Fotos: Petra Siebert

SPD vor WGH und CDU

Dominierende Kräfte im Hemelner Ortsrat sind die SPD mit 50,36 Prozent der Stimmen und die „Wählergemeinschaft Hemeln“ (WGH), die 38,86 Prozent erhielt, gefolgt von der CDU mit 10,78 Prozent. Direkt gewählt sind: SPD: Thomas Baake, Dirk Wedekind, Andrea Krumsiek, Nils Bade, Frederick Rudolph; WGH: Alfred Urhahn, Christina Voß und Werner Jatho; CDU: Sylvia Flor-Gerth.  tsz

Pressebericht HNA 20.11.2021

Samstag, 20. November 2021, Mündener Allgemeine / Titelseite

Neue Brücke über die Weser?

Reinhardshagen und Münden wollen mehr Zusammenarbeit

VON THOMAS SCHLENZ

Wollen mehr Zusammenarbeit: Reinhardshagens Bürgermeister Fred Dettmar und Hann. Mündens Bürgermeister Tobias Dannenberg. Foto: Thomas Schlenz

Hann. Münden/Reinhardshagen – Die beiden Orte Reinhardshagen und Hann. Münden wollen ihre Zusammenarbeit ausbauen. Das erklärten die beiden Bürgermeister Fred Dettmar und Tobias Dannenberg.

Bereits im Dezember vergangenen Jahres sei eine Machbarkeitsstudie zur Vertiefung der interkommunalen Zusammenarbeit in Auftrag gegeben worden. Diese werde mit 20 000 Euro vom Land Hessen und mit 5000 Euro aus Niedersachsen gefördert, erklärt Fred Dettmar. Ziel sei es, zu prüfen, ob und in welchen Bereichen es sich anbiete, dass beide Kommunen in der Verwaltung und in den Bereichen Infrastruktur und Kultur näher zusammenrücken.

Bereits jetzt sei die Zusammenarbeit in vielen Bereichen sehr gut. „Wir haben uns beispielsweise beim Kauf von Streusalz zusammengetan, auch unsere Feuerwehren helfen sich gegenseitig bei Einsätzen, so Dettmar.

Die Hemelner nutzten die Fähre nach Reinhardshagen, um dort zum Arzt zu gehen oder zur Arbeit. Umgekehrt werde Hemeln von den Reinhardshägern für das Kulturangebot und das vielfältige Vereinsleben geschätzt.

„Wir müssen in Regionen denken und nicht in Ländergrenzen verharren“, betont Tobias Dannenberg. Fred Dettmar hält für die Verbesserung der Verbindung eine Brücke über die Weser für wichtig. Es stehe aber außer Frage, dass die Fähre zwischen Hemeln und Veckerhagen bleiben solle, aber die nächste Brücke in Gieselwerder sei 30 Kilometer entfernt. Die Machbarkeitsstudie könne ein Schlüssel für eine bessere Verbindung sein, so Dettmar.

Auch in weiteren Bereichen können sich die Bürgermeister ein stärkeres Miteinander vorstellen: Dettmar nennt den Weserberglandweg, für den eine gemeinsame Vermarktung sinnvoll sei.

Für die Machbarkeitsstudie sei die Meinung der Anwohner wichtig. Deswegen wurde ein Fragebogen erstellt, der ab 1. Dezember an die Haushalte in Hemeln und Veckerhagen/Vaake verteilt werden soll.

Auch im Internet soll der Fragebogen ausgefüllt werden können.