Pressebericht HNA 10.11.2023

Freitag, 10. November 2023, Mündener Allgemeine / Lokales

Keine Läden an der Weser

HEIMATCHECK – Vereinsleben in Hemeln, Glashütte und Bursfelde wird gelobt

VON JENS DÖLL

Wie gut lebt es sich in Hann. Münden und im Altkreis wirklich? Wir haben Sie beim HNA-Heimatcheck gefragt und stellen die Ergebnisse vor.

Kloster Bursfelde: Wer über den schmalen Waldweg von Dransfeld nach Bursfelde im Landkreis Göttingen fährt, gleitet durch einen herbstlichen Tunnel in leuchtendem Orange-Rot. Foto: epd

Hemeln/Glashütte/Bursfelde – Wie an einer Perlenschnur aufgereiht liegen die drei Ortschaften Hemeln, Glashütte und Bursfelde entlang der Weser, an der Straße in Richtung der hessischen Gemeinde Wesertal im Weserbergland.

Bei unserem HNA-Heimatcheck wurden die Ortschaften, die seit der Gebietsreform in den 1970er-Jahren zur Stadt Hann. Münden gehören, zusammengefasst.

Die Orte haben zusammen etwa 900 Einwohner, von denen am Heimatcheck 30 Bewohner teilgenommen haben. Die Orte belegen den achten Platz mit einer Gesamtwertung von 5,71. Bei der nicht repräsentativen Umfrage konnten insgesamt 29 Fragen in verschiedenen Kategorien bewertet werden, von 1 (sehr schlecht) bis 10 (sehr gut). Besonders positiv wurde die Kategorie „Sport und Vereine“ bewertet (7,55).

Das zeigt sich auch im regen Vereinsleben in dem Dorf Hemeln. Auch „Lebensqualität“ (6,92) „Kultur und Freizeit“ (6,15) und „Familie und Kinder“„ (6,49) wurden überwiegend positiv bewertet. So gibt es in Hemeln eine Grundschule, die trotz der wenigen Schüler, die sie besuchen, ein breites Angebot anbietet. Auch im Bezug auf „Platt“ wird sich in Hemeln hervorgetan, die Hemelner Plattdeutsch-Gruppe will das Kulturgut des ostfälischen Platts pflegen. Auch hinsichtlich Landschafts- und Ausflugsmöglichkeiten bieten die drei Orte einiges.

So gibt es in Hemeln einen Campingplatz. Das Restaurant Zur Fähre und der Verein „Kul-türchen“ bieten regelmäßig Konzerte und Lesungen an. Das altehrwürdige Kloster Bursfelde lädt zum Besuch ein. Zudem finden in dem Kloster, welches im 11. Jahrhundert gegründet wurde, regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen satt. Glashütte liegt am Rande des Bramwalds, der zu ausgedehnten Wanderungen einlädt. Allerdings gibt es auch Faktoren, die von den Teilnehmern des HNA-Heimatchecks eher negativ bewertet wurden. Beispielsweise der Faktor „Gesundheitsversorgung“. So befindet sich in den Ortschaften keine Arztpraxis.

Ärzte gibt es in Hann. Münden und in Reinhardshagen, was zum Landkreis Kassel gehört und über eine Fähre über die Weser von Hemeln erreichbar ist. Auch „Einzelhandel“ wird lediglich mit einem mittleren Wert von 3,87 bewertet, da es in den drei Dörfern keine Läden gibt.

Startet in Hann. Mündens Ortsteil Hemeln: die Weserfähre. Foto: schulte

Zwar bekommt der öffentliche Nahverkehr (ÖPNV) bei der Heimatcheck-Auswertung eine 5,48, in den Freifeldkommentaren wird die Busverbindung nach Hann. Münden kritisiert. „Bus Verbindung ist morgens schlecht. Der erste Bus fährt erst um circa 6.57 Uhr Richtung Hann. Münden und nicht schon um 6 Uhr“, hat ein Teilnehmer geschrieben.

Auch die Straßen und Wege werden kritisiert: „Der Zustand der Straßen, Gehwege und Fahrradwege ist inakzeptabel“. Gelobt werden wiederum die Radwege, allerdings mit einer Einschränkung, die allerdings die Kernstadt Hann. Münden und den Ortsteil Gimte betrifft: „Das Radwegenetz in der Kernstadt ist katastrophal, im Umland dagegen gut. Dringend verbessert werden müsste der „Radweg“ in Altmünden zwischen Weserbrücke und Ampel sowie zwischen Weserbrücke und alter Werrabrücke. Auch die Beschilderung ist schlecht- viele Radtouristen müssen sich durchfragen. Der Zebrastreifen in Gimte ist lebensgefährlich“, heißt es von einem Teilnehmer. Noch ein weiteres Thema, das allerdings wiederum auch ganz Hann. Münden betrifft, taucht bei den Freifeld- Kommentaren auf: die Abwesenheit eines Hallenbades seit der Schließung des Gartenhallenbades am Auefeld. „Zur Förderung der Gesundheit fehlt es vor allem an geeigneten Hallenbädern – eins würde vielleicht schon reichen – Wassergymnastik gibt es in Hann. Münden nicht“, heißt es da, was auch wieder das nicht so gut bewertete Feld „Gesundheit“ betrifft. Die nächsten Hallenbäder liegen in Oedelsheim, in Göttingen, Reinhardshagen, Vellmar, Immenhausen und Kassel.

Die Landesstraße nach Glashütte: Aufgereiht an der Weser liegen die Orte Hemeln, Glashütte und Bursfelde. Foto: petra siebert

Alles in allem zeigt sich für die drei Orte Hemeln, Glashütte und Bursfelde, dass ein Großteil der Teilnehmer an der nicht repräsentativen Umfrage sich zufrieden zeigten. Oder um es mit einem Kommentar zusammenzufassen: „Vieles wird schlecht geredet und negativ dargestellt, obwohl das überwiegende positiv ist. Luft nach oben ist immer.“