Donnerstag, 1. August 2024, Mündener Allgemeine / Lokales
Miteinander verhindert Schlimmeres
Wasserrohrbruch in Hemelner Gästehaus ruft viele Helfer auf den Plan
VON PETRA SIEBERT
Hemeln – Dass ein Wasserrohrbruch nicht nur für Aufregung sorgt, sondern ein schönes Miteinander verursacht, das erfuhr vergangene Woche Katja Weddig aus Hemeln.
Doch der Reihe nach: Es war Freitagabend, als Katja Weddig in ihrem voll belegten Gästehaus am Weser-Radweg Hemeln zufällig entdeckte, dass der Keller mit Wasser vollgelaufen war. „Ich war zunächst ziemlich aufgeregt, habe sofort einen Nachbarn, der Mitglied in der Hemelner Feuerwehr ist, angerufen“, sagt sie.
Innerhalb von 20 Minuten war er mit einer Pumpe vor Ort. Eine zufällig vorbei kommende Feuerwehrfrau kam dazu und half. Es stellte sich heraus, dass Frischwasser durch einen Abfluss im Boden hochgedrückt wurde. Doch es schien dann alles in Ordnung.
Am Samstagmorgen war der Keller wieder voll und musste leer gepumpt werden. Ein Vergnügen für die Kinder der Gäste, sie patschten mit nackten Füßen im Wasser. „Ich rief dann bei den Versorgungsbetrieben Münden an“, erzählte Weddig.
Innerhalb von 30 Minuten seien zwei Mitarbeiter der VHM vor Ort gewesen. Nach kurzer Prüfung wurde die Straßenbaufirma Kirchner beauftragt, die Straße aufzureißen, um an das Leck in der Frischwasserleitung unter der Straße zu gelangen. „Zwei Mitarbeiter waren ebenfalls nach 30 Minuten mit Baggern und Gerätschaften in Hemeln.
Spannend sei es für die Gäste gewesen, als ein VHM-Mitarbeiter eine Wünschelrute einsetzt habe. Das wollten die Gäste dann auch versuchen und es klappte. „Es wurde festgestellt, dass Frauen besser leiten als Männer“ scherzte die Besitzerin. Das Leck wurde, auch ohne Wünschelrute, gefunden, eine provisorische Leitung ins Haus gelegt, damit die Gäste wieder mit Wasser versorgt werden konnten, denn sie waren zeitweise ohne Wasserversorgung. An Einfallsreichtum hat es den Gästen in der Zeit nicht gemangelt, mit Eimern holten sie Wasser aus der Weser für die Toilettenspülung. Am späten Samstagnachmittag waren die Arbeiten beendet.
„Als mich dann am Samstag um 22 Uhr die Gäste anriefen, dass wieder kein Wasser läuft, war ich am Verzweifeln“, so die Eigentümerin. Sie habe abermals bei den VHM angerufen, 20 Minuten später seien wieder zwei Mitarbeiter vor Ort gewesen. Sie stellten fest, dass das Bauloch zusammengesackt war und so die provisorische Wasserleitung abgedrückt wurde. Sie brachten es in Ordnung und als Mitarbeiter der Firma Kirchner am Sonntag kontrollierten, war alles ok.
„Gäste, die vom Wochenende abreisten, stellten mir berechtigterweise eine Mietminderung in Rechnung“, berichtete Weddig. „Ich fragte bei der Stadt nach, wie ich damit umgehen soll. Volker Ludwig, der städtische Rechtsdirektor, war sehr freundlich, beruhigte mich und sagte, dass die Forderung bei der Stadt eingereicht werden könne, den Bericht würden die VHM liefern“, so Weddig.
Und weiter: „Ich bin so unglaublich dankbar, dass wir hier in der Stadt Hann. Münden und den Dörfern so kompetente Hilfe und Ansprechpartner haben“, freute sich Katja Weddig nach der Aktion. „Wirklich jede Stelle hat Hand in Hand und zügig miteinander gearbeitet. Die meisten kannten sich auch. Von Feuerwehr über VHM und Firma Kirchner bis hin zur Stadtverwaltung hätte die Hilfe in der Not nicht besser klappen können.“
Was sie besonders beeindruckt habe, sei die Freundlichkeit, Gelassenheit, die Kompetenz und dazu noch gute Laune, und dass nicht einer gemurrt habe, am Wochenende arbeiten zu müssen. „Obwohl es Aufregung pur war, hat es sich nicht schlecht angefühlt“, meinte Weddig abschließend.