Pressebericht HNA 03.02.2024

Samstag, 3. Februar 2024, Mündener Allgemeine / Lokales

Traumberuf Erzieherin

Andrea Jahnke geht nach 31 Jahren in der Kita Hemeln in den Ruhestand

VON PETRA SIEBERT

Andrea Jahnke ist auch nach ihrem Eintritt in den Ruhestand ein gern gesehener Gast bei Kindern und den ehemaligen Kolleginnen. Foto: petra siebert

Hemeln – „Den Beruf Erzieherin zu lernen war schon von Kindheit an mein Traum“, erzählt Andrea Jahnke, die nun nach 31 Jahren als Erzieherin in der evangelischen Kindertagesstätte (Kita) Hemeln in den Ruhestand getreten ist. „Weil mir Kinder schon immer am Herzen lagen, habe ich mich vor meiner Ausbildung in meiner Freizeit mit Babysitting beschäftigt“.

Eigentlich war die Stelle der Kita zunächst nur für drei Jahre geplant. Doch dann wurde eine zweite Gruppe eröffnet. „So wurden aus drei Jahren drei Jahrzehnte“, stellt Jahnke fest. Für sie war es optimal, denn die eigenen Drillinge waren mit in der Gruppe.

Sie erzählt, dass ihr die Anliegen der Kinder sehr wichtig waren, ebenso die Kinder mit religiösen und biblischen Erzählungen zu versorgen. Da kam ihr die Gabe spontan Geschichten erzählen zu können, zu Gute. „Gerne habe ich auch Andachten für Kinder in der Kirche und im Wald im Beisein eines Försters gestaltet“, schwärmt sie.

In den drei Jahrzehnten haben sich Betreuung, Erziehung, Bildung und Öffnungszeiten kontinuierlich verändert und weiterentwickelt. Anfangs wurden die Kinder von 8 bis 12 Uhr betreut, nun können sie von 7.30 bis 15 Uhr in der Einrichtung bleiben. Die Einführung des Mittagessens in der Kita, die Waldtage und das wöchentliche Turnen habe sie in den Jahren begleitet. Auch die Aufnahme von Wickelkindern fiel in ihre Zeit, denn seit 2003 werden Kinder ab zwei Jahren betreut. Auch erinnert sie sich an ganz spontane Aktionen. So beispielsweise haben die Erzieherinnen morgens erfahren, dass bei einem Landwirt im Stall ein Kälbchen geboren ist, schnell machten sich alle auf den Weg, um das Ereignis miteinander zu erleben. Spannend fand Jahnke die jährliche Fastenzeit, da wurden die Spielsachen weggepackt, die Mädchen und Jungen konnten ihre eigene Kreativität entwickeln.

Früher wurden die Erzieherinnen mit Tante angeredet heute nur mit Vornamen. Kinder sind nach Darstellung von Jahnke im Laufe der Jahre auch selbstbewusster geworden, möchten ihr eigenes Tempo einbringen. Es werden nicht die Schwächen hervorgehoben, sondern die Stärken der Kleinen unterstützt, sie werden motiviert. Kinder sind immer vorrangig. „Man muss Kindern Wichtigkeit geben, aber immer darauf achten, dass das Sozialverhalten untereinander stimmt“, berichtet Andrea Jahnke. Nach wie vor würden die Kinder ihre Vorbilder und Helden leben und das habe sich nicht verändert.

Der Arbeitsaufwand der Erzieherinnen ist aufwendiger geworden. Es sind nicht nur die Fortbildungen, vieles wird digital abgewickelt und es muss mehr dokumentiert werden.

„Der offizielle Abschied in der Marienkirche war sehr emotional, da fiel zunächst das Loslassen schwer“, so Andrea Jahnke. „Aber ich sehe es nun als Chance für einen neuen Lebensabschnitt“. Nun habe sie mehr Zeit für Hobbys und ihre vier Enkelkinder, da freuen sich auch ihre vier Kinder. Außerdem ist sie noch ehrenamtlich im Familienzentrum tätig.