Pressebericht HNA 03.06.2024

Montag, 3. Juni 2024, Mündener Allgemeine / Lokales

Jubel auf dem Lohberg: Hemeln ist Meister

FUSSBALL – Jahn gewinnt auch letztes Heimspiel in der 2. Kreisklasse und sichert sich Platz eins

VON PER SCHRÖTER

Hemeln – Ausgelassene Partystimmung herrschte am Sonntagnachmittag im Stadion auf dem Lohberg, wo die Fußballer des TSV Jahn Hemeln mit einem – zumindest vom Ergebnis her – souveränen 4:1 (3:0)-Heimerfolg über den TSV Obernjesa nach dem zuvor bereits feststehenden Aufstieg in die 1. Kreisklasse im letzten Saisonspiel auch den Meistertitel unter Dach und Fach brachten.

Jubel in der Westkurve: Die Zuschauer applaudieren dem neuen Meister Jahn Hemeln …

Es dauert eine ganze Zeit, bis der Partyfunke auf die weit über 200 Zuschauer übersprang. Nachdem die Hemelner eine Woche zuvor mit der 2:3-Niederlage bei der Groner Reserve und der mit Abstand schlechtesten Saisonleistung den vorzeitigen Titelgewinn verdaddelt hatten, knüpften sie zunächst nahtlos an diese Leistung an. Zwar hatte Sönke Wenzel schon nach drei Minuten die große Chance zum Führungstreffer, doch sein Schuss aus kurzer Distanz strich um Zentimeter am Pfosten vorbei. Danach sahen die Zuschauer ein nervöses und zerfahrenes Spiel, in dem die Gäste sogar die besseren Chancen hatten, sich jedoch wiederholt am glänzend aufgelegten Christof Stolle im Hemelner Tor die Zähne ausbissen.

Es brauchte der Hilfe der Gäste, um die Platzherren auf die Siegerstraße zu bringen. Und diese Hilfe fiel außerordentlich großzügig aus: Zunächst verlängerte Abdallah Badredeen einen langen Einwurf von Velten Schauer sehenswert per Kopf in den linken Winkel des eigenen Tores (26.) und nur sechs Minuten später war es derselbe Spieler, der nach einem langen Ball aus der Hemelner Hälfte die Kugel – erneut per Kopf – über den eigenen Keeper hinweg zum 0:2 ins Gästetor beförderte.

Als Sönke Wenzel weitere zwei Minuten später den tief sitzenden Schock der Gäste ausnutzte und einen Konter eiskalt zum 3:0 vollstreckte, war die Begegnung vorzeitig gelaufen. Im zweiten Durchgang reichten den Hemelnern eine eher unterdurchschnittliche Leistung, um nach dem zwischenzeitlichen Anschlusstreffer von Mohamed El Jeanin (57.) noch durch Sönke Wenzel den alten Vorsprung wieder herzustellen und am Ende als klarer Sieger über die Ziellinie zu gehen. Und als Stephan Kanbach vom NFV-Kreis Göttingen Osterode nach dem Schlusspfiff des gut leitenden Unparteiischen Wolfgang Rübenach in Vertretung des verhinderten Staffelleiters Guido Sievert das Meisterteam ehrte und ihm die entsprechende Plakette überreichte, brachen auf dem Lohberg alle Dämme.

… dessen Spieler die Meisterplakette den Fans stolz präsentieren. Fotos (4): Per Schröter

„Die Meisterschaft haben wir nicht heute gewonnen, mehr will ich zu diesem Spiel nicht sagen“, war Trainer Daniel Wenzel alles andere als begeistert von der soeben gezeigten Leistung. Dennoch war der Coach, der die Hemelner erst vor einem Jahr übernommen hatte, voll des Lobes. „Die Jungs haben insgesamt eine Supersaison gespielt, hier auf dem Lohberg alle Spiele gewonnen und sind völlig verdient Meister geworden“, sagte er. Wenzel sei „sehr glücklich, dass das funktioniert hat“ und sei „unglaublich stolz“ auf seine junge Truppe.

Teammanager Michael Rudolph konnte sein Glück kaum fassen. „Das ist einfach eine geniale Sache“, meinte er. 21 Jahre habe man in Hemeln nach dem letzten Aufstieg in die 1. Kreisklasse darauf warten müssen, wieder einmal so feiern zu dürfen. „Da war hier noch alles ganz anders und da haben wir teilweise vor fünf Zuschauern gespielt“, erinnerte er sich zurück und bedankte sich gleichzeitig bei den treuen Fans. „Hier wird seit Jahren tolle Arbeit geleistet und jetzt haben wir uns endlich dafür belohnt“, so Rudolph.

Doppelter Eigentorschütze: Obernjesas Badredeen Abdallah (oben, links Tim Olesch) trifft zu Hemelns 1:0.

Für Mannschaftskapitän Sebastian Kühne ging mit dem Aufstieg ein Traum in Erfüllung. „Das ist der absolute Wahnsinn und ein tolles Gefühl“, meinte der 29-Jährige, der seit sieben Jahren das TSV-Trikot trägt. „Als älterer Spieler könnte der erste Aufstieg gleichzeitig auch der letzte in meiner Karriere sein und das macht dieses Erlebnis zu etwas ganz Besonderem.“

Der „richtige“ Doppeltorschütze: Jahn-Torjäger Tim Wenzel bejubelt seinen Treffer zum 3:0.