Dienstag, 3. Juni 2025, Mündener Allgemeine / Lokalsport
Zukunft liegt bei den Frauen
Daniel Wenzel geht – Jahn Hemeln muss Trainerposten neu besetzen

Hemeln – Geschockt seien sie nicht gewesen, sagt Jahn Hemelns Teammanager Michael Rudolph. Dafür dauerte der Prozess der Entscheidungsfindung schon zu lange. Doch seit dieser Woche steht endgültig fest, dass die Fußballer aus der 1. Kreisklasse den Trainerposten neu besetzen müssen. Denn Daniel Wenzel verlässt nach zwei erfolgreichen Jahren den Lohberg.
Am gestrigen Montag bestätigte Wenzel: „Unsere Wege werden sich trennen. Dieser Schritt fällt uns allen schwer und wir gehen auch im Guten auseinander. Aber der kleine Kader gibt einfach nicht das her, was ich gerne machen möchte.“ Die Ambitionen des erst 29-Jährigen sind mittlerweile auch andernorts gut aufgenommen worden. Unter anderem beim KSV Hessen Kassel, für dessen Hessenligamannschaft im Frauenbereich der B-Lizenz-Inhaber demnächst verantwortlich sein wird. Die künftige zweite Mannschaft der Kasseler stellt sicherlich eine reizvolle Traineraufgabe dar. Die Erste Mannschaft des KSV wird ab der kommenden Saison in der Regionalliga antreten. Das Spielrecht wurde von Jahn Calden übernommen, das künftig im Rahmen der Fusion auch mehrere Spielerinnen für die Kasseler auflaufen lassen wird.
„Ich habe in Hemeln alles sehr geschätzt und war vom Verein und dem Umfeld mit den vielen Zuschauer sehr angetan“, sagt Wenzel. „Die ganze Organisation erfüllte durchaus höhere Ansprüche.“ Doch beim Thema Verstärkungen für die Mannschaft – das musste auch Wenzel erfahren – gab es deutliche Grenzen. Daniel Wenzel war von der Zweiten der SG Reinhardshagen ans gegenüberliegende Weser-Ufer gekommen und hatte gleich während seiner ersten Saison in Hemeln den langersehnten Aufstieg in die 1. Kreisklasse wahr gemacht. Doch die gewünschte Vergrößerung des Kaders konnte nicht umgesetzt werden, was den Coach im Training und auch an Spieltagen zu vielen Kompromissen zwang. Als jetzt auch noch bekannt wurde, dass mit Niclas Gück und Paul Hermerschmidt zwei wichtige Spieler zur neuen Spielgemeinschaft Gimte wecheln werden, entschloss sich Hemelns Trainer für eine andere Aufgabe.
Teammanager Michael Rudolph möchte Wenzel dennoch großen Dank aussprechen: „Er hat uns als Verein weitergebracht und auch viele Spieler besser gemacht. Wir wünschen ihm alles erdenklich Gute und sind auch etwas stolz darauf, dass er bald höherklassig trainieren wird.“ Als Trainernachfolger kündigt Rudolph eine interne Lösung an. Allerdings sollen zunächst noch die beiden verbleibenden Saisonspiele erfolgreich bestritten werden. Hemeln hat seit Sonntag den Klassenerhalt übrigens schon sicher, da Elliehausen gegen Gimte nur 0:0 spielte.
MANUEL BRANDENSTEIN
