Pressebericht HNA 07.05.2024

Dienstag, 7. Mai 2024, Mündener Allgemeine / Lokales

Ein halbes Jahrhundert voller Musik

Der Musikexpress Hemeln gab Konzert zum 50-jährigen Bestehen

VON PETRA SIEBERT

Mit Spielfreude präsentierten die Musiker des Musikexpress Hemeln die musikalische Bandbreite ihres Könnens.

Hemeln – „Ein tolles Programm wird die 50 Jahre Revue passieren lassen und für beste Unterhaltung sorgen“. Das versprach Folke Isenberg, der musikalische Leiter des Musikexpress Hemeln, vor dem Jubiläumskonzert zum 50-jährigen Bestehen des Orchesters.

Für die 300 Gäste war es am Samstagabend ein schönes musikalisches Geburtstagsmenü, das die 36 Musikerinnen und Musiker des Ensembles im Dreschschuppen servierten. Seit September 2023 haben sie für das Konzert geprobt.

Einen schwungvollen Auftakt gab es mit der „Polka Egerland Heimatland“, gefolgt vom „St. Louis-Blues-March“, der Polka „In der Weinschenke“ und Traummelodien von James Last. Bereits nach diesen Stücken fühlte sich das Publikum sichtlich wohl und genoss die Klänge, während das Orchester mit Leidenschaft und Rhythmusgefühl schwingende Stimmung in den Saal brachte.

Zwischen den einzelnen Stücken erzählten Musiker in humorvoller Weise einiges zum Vereinsleben, den Proben des halben Jahrhunderts sowie witzige Anekdoten. Während des Konzerts wurden mittels Beamer Bilder vom Orchester in fünf Jahrzehnten gezeigt.

Eigens für das Jubiläumskonzert einstudiert hatten die Musikexpress-Mitglieder bekannte Melodien aus dem Musical „Lions King“, wie beispielsweise „Hakuna Matata“, leidenschaftlich und stimmungsvoll interpretiert. Mit diesen anspruchsvollen Musical-Melodien kam die ganze Klangvielfalt des Orchesters zum Ausdruck.

Folke Isenberg und Heiko Beuermann gaben mit Klängen auf leeren Flaschen den Takt an. Fotos: Petra Siebert

Für Gänsehautmomente sorgte die Melodie von Klaus Doldinger aus dem Film „Das Boot“. Mit diesen mächtigen Klangbildern schufen die Musiker eine gespannte Atmosphäre voller Fantasie, Drama und Abenteuer. In dem Doldinger Arrangement eingebunden waren auch die Filmmelodien aus „Tatort“ und ein „Fall für Zwei“. Mit der Polka „Gablonzer Perlen“ kamen die Ernst-Mosch-Fans noch einmal auf ihre Kosten. Das Konzert war schon durch die Auswahl der Stücke ein Leckerbissen für die Liebhaber rhythmischer und schmissiger Weisen.

Bei einem Marschkonfetti wurde deutlich, wie es bei den Proben abgeht, wenn die Musikerinnen und Musiker den musikalischen Leiter ignorieren, jeder macht was er will und keiner das, was er soll. Nach dieser heiteren Inszenierung war Pause angesagt. Danach ging es weiter mit dem Rhythm-and-Blues-Stück „Everybody needs somebody“ und dem fetzigen Colonel-Boogey-March der durch gute Intonation, ausgeprägte Dynamik und rhythmische Genauigkeit beeindruckte. Bei Filmmusikpassagen aus dem James-Bond-Universum beeindruckte die gewaltige Klangsubstanz.

Dann lief das Orchester zur Höchstform auf, nämlich mit der „80er-Jahre Kult(tour)“. Auch Songs wie „Skandal im Sperrbezirk“ von der Spyder Murphy Gang, „Ohne dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“ (Münchner Freiheit) und „Sternenhimmel“ von Hubert Kah hatten die Musiker für das Jubiläumskonzert im Repertoire mit aufgenommen.

Zum Schluss tauchte die Kapelle in die Welt von André Rieu und unterstrich auch dabei noch einmal seine hohe Musikalität. Mit „wir sagen Dankeschön“ beendete der Musikexpress sein Jubiläumskonzert. Doch der lang anhaltende Applaus und Standing Ovation machten deutlich, dass die Musiker die Bühne ohne Zugaben nicht verlassen können. Mit „Böhmischer Traum“, und dem „Steigermarsch“ kam das Orchester dem Wunsch des Publikums nach.