Pressebericht HNA 17.05.2022

Dienstag, 17. Mai 2022, Mündener Allgemeine / Lokales

Vielleicht entsteht ein Chor

Gesangsprojekt für singende Männer in Hemeln

VON PETRA SIEBERT

Spaß und Freude haben die versierten Sänger und die Neueinsteiger an dem neuen Chorprojekt mit Dr. Holger Bartels (rechts). Foto: petra siebert

Hemeln – „Eisgekühlter Bommerlunder“ gesungen von zehn Hemelner Männern macht richtig gute Laune. Für die, die zuhören und auch für die, die singen. Das Lied von den „Toten Hosen“ hat Kreischorleiter Dr. Holger Bartels auf dem Akkordeon begleitet. Dieser Song wird von den Männern, die schon lange im Männergesangverein Concordia 1860 Hemeln dabei sind und von Neueinsteigern beim „Chorprojekt Hemeln 2022“ gerne gesungen.

Dieses Männer-Chorprojekt ist in der ersten Aprilwoche gestartet und wird im Juni enden. Im 14-tägigen Probenrhythmus kommen die Männer zusammen, um im MGV-Vereinsheim (Weserstraße 41) mit Projektleiter Dr. Bartels zu singen. „Das Chorprojekt Hemeln 2022 ist nicht einfach ein Projekt mit Chorsängern, hier geht es darum, absolute Nichtsänger zu einer musikalischen Betätigung mit Schwerpunkt Singen zu motivieren“, erklärt Dr. Bartels. Er freut sich, dass damit Männer begeistert werden konnten, die noch nie gesungen haben. Unterstützung leisten einige erfahrenere Chorsänger, die die Gruppe spielerisch mit rhythmischen und melodiösen Experimenten zu kompletten kleinen Stücken führen. Diese würden auf einfache Art das Erlebnis des selbst Musizierens erfahrbar machen. Weil das oft so ganz anders ist und ganz andere Beteiligung verlangt als in einer Chorprobe, haben auch die chorerfahrenen Gruppenmitglieder ihre Freude und ihre persönlichen Herausforderungen.

„Rhythmus, mit dem eigenen Körper produziert, verschiedene Musikinstrumente, Gesang mit einfacher Mehrstimmigkeit, sich wiederholende Abläufe, die die Aufmerksamkeit schulen und Texte die sich einprägen. So wird die Gruppe an ein gemeinsames Musizieren herangeführt“, macht der Projektleiter deutlich. Dabei würde das Zutrauen in die eigenen Möglichkeiten gestärkt und die Lust am Musizieren geweckt. Musik sei eine körperliche Erfahrung, das müsse die Gruppe spüren.

Musikstücke aus verschiedenen Epochen und Kulturen stehen auf dem Plan. In nur sechs Proben soll etwas Präsentables erarbeitet werden. „Vielleicht werden es zwei Stücke“, so Dr. Bartels, „vielleicht mehr. Ist die Gruppe am Ende ein Chor? Vielleicht. Auf jeden Fall wird die Gruppe am Ende ein musikalisches Ensemble sein. Mit Lust auf mehr“.

„Wir haben die Eintrittsschwelle bewusst niedrig gehalten, und wir singen zunächst einstimmig, mit dem Ziel mehrstimmig einen Kanon zu erarbeiten“, sagt dazu der Vereinsvorsitzende Sascha Jatho. Gemeinsam etwas erarbeiten, aus dem Nichts was erschaffen sowohl mit versierten als auch mit absoluten Gesangsneulingen, das sei der Plan. „Genau das ist die Herausforderung und das spannende an diesem Gesangsprojekt“, ergänzt der Kreischorleiter.

„Wir haben uns zu dem Chorprojekt entschieden, weil der MGV aus Altersgründen der Sänger bald nicht mehr vierstimmig singen kann“, so Jatho. Ein Chor mit regelmäßigen wöchentlichen Proben sei einfach nicht mehr zeitgemäß. Viele würden die Vereinsverpflichtung, zu den wöchentlichen Proben kommen zu müssen, scheuen.

Am Ende ist ein Auftritt geplant. „Wie, wo und wann wissen wir alles noch nicht, werden es aber rechtzeitig bekannt geben“, so Jatho. Die nächste Probe ist am kommenden Donnerstag, 19. Mai, 19.30 Uhr. Eine letzte Gelegenheit für Interessierte von 16 bis 99 Jahre, noch aufzuspringen.