Pressebericht HNA 24.01.2022

Montag, 24. Januar 2022, Mündener Allgemeine / Titelseite

Restaurant in Hemeln kommt mit Krise klar

Hemeln – Während es für viele Gastronomen in den vergangenen Monaten schwer war, sich in der Corona-Pandemie über Wasser zu halten, hatte Andreas Bohle, Inhaber des Gasthauses „Zur Fähre“ in Hemeln, gut zu tun. Grund dafür ist unter anderem sein großer Biergarten, in dem sich die Menschen sicher fühlten. Bohle führt die Kult-Gaststätte schon in dritter Generation. Seine Hauptkundschaft sind Touristen, Radfahrer und Biker. „Die Familien, die sonst im Ausland Urlaub gemacht hätten, konnten 2021 nicht weg und machten Urlaub in Deutschland. Manche sogar in Hemeln“, erklärt der Wirt.  clp

Montag, 24. Januar 2022, Mündener Allgemeine / Lokales

Touristen sind Hauptgeschäft

Das Gasthaus „Zur Fähre“ kommt gut durch die Pandemie

VON CLARA PINTO

Bis jetzt gut durch die Corona-Pandemie gekommen: Andreas Bohle, Inhaber des Restaurants „Zur Fähre“ in Hemeln. Foto: Clara Pinto

Hemeln – Im Gasthaus „Zur Fähre“ in Hemeln ist nicht viel los. Nur ein Stammgast sitzt mit einer Tasse Kaffee im Gastraum und unterhält sich mit dem Inhaber Andreas Bohle, der die Gaststätte bereits in der dritten Generation führt.

Dass so wenig los ist, ist der Jahreszeit geschuldet. Draußen befördert die Fähre im Minutentakt Autos von Hemeln über die Weser nach Reinhardshagen.

„Ich war mal im Pfälzerwald unterwegs“, beginnt der Stammgast zu erzählen. „Da wurde ich wegen meines Göttinger Autokennzeichens von ein paar Motorradfahrern angesprochen. Die haben mich gefragt, ob der Stramme Max im Gasthaus Zur Fähre immer noch so günstig sei“, fährt er lachend fort. „Ja, das Gasthaus ist unter Motorradfahrern sehr bekannt“, entgegnet Bohle schmunzelnd. Gerade im Sommer sei hier extrem viel los. Auch in der Corona-Pandemie: „Radfahrer, Motorradfahrer und Touristen machen das Hauptgeschäft“, sagt der Wirt.

Obwohl Andreas Bohle von der Laufkundschaft und den Touristen lebt, hat er aber auch einige Stammkunden, die zum Beispiel im Winter kommen. Darüber sei er froh, denn in der kalten Jahreszeit laufe es jedes Jahr „schlecht“. Deswegen habe er um diese Zeit auch nur eine Angestellte. „Im Sommer machen wir einen Umsatz von 50 000 Euro, im Winter sind es nur 5000“, erzählt der Wirt.

Während viele Gastronomen in der Pandemie vor dem Aus standen, war 2021 für ihn und sein Team ein „erfolgreiches Jahr“. Das lag auch daran, dass zum Lokal ein weitläufiger Außenbereich gehört.

Die Gaststätte öffnete allerdings erst am 11. Mai 2021. Vorher hatte Andreas Bohle nur einige Speisen zum Mitnehmen anbieten können. „Die Menschen haben sich im Biergarten an der frischen Luft einfach sicher gefühlt“, erinnert sich Bohle im Gespräch mit unserer Zeitung. Mittags sei es sogar besser als in den vorherigen Jahren gelaufen. „Die Familien, die sonst im Ausland Urlaub gemacht hätten, konnten 2021 nicht weg und machten Urlaub in Deutschland. Manche sogar in Hemeln.“

Sie haben zwar die Personenanzahl auf der Terrasse drosseln müssen, aber durch die Größe des Biergartens hätten trotzdem noch circa 180 Besucher –mit genügend Abstand – Platz gefunden. „Das ist mittlerweile auch entspannter für die Kellner. Früher mussten sie sich oft zwischen den Tischen langquetschen“, erinnert sich Bohle. Vor der Coronapandemie sei es dann manchmal chaotisch gewesen.

Diesem Jahr steht Andreas Bohle in Hemeln wieder positiv gegenüber. „Ich denke, dass es wieder ganz gut laufen wird. Ich mache mir keine großen Sorgen.“