Samstag, 24. Dezember 2022, Mündener Allgemeine / Lokales
Auf die Weihnachtsteller geschaut
Landfrauen berichten von ihrem Menü an den Festtagen
VON PETRA SIEBERT
Altkreis Münden – Ganz unterschiedlich werden Heiligabend und Weihnachten in Familien begangen und ganz verschieden ist auch das Weihnachtsmenü.
Wir haben uns bei einigen Landfrauen erkundigt, was bei ihnen Heiligabend und am ersten Weihnachtstag auf den Tisch kommt. Eine Erkenntnis: Keine der Befragten hat überlieferte Rezepte von den Groß- oder den Urgroßeltern übernommen.
Fisch an Weihnachten
Bei Karin Berndt, Vorsitzender des Landfrauenvereins Oberweser, kommt am Heiligabend und am ersten Weihnachtstag die ganze Familie zusammen. Heiligabend gibt es bereits seit Jahren Räucherfisch mit Körnerbrot. „Ich richte eine Platte mit Räucherfisch wie beispielsweise Saibling, Forelle, Aal, Makrele und Lachs an. Das lässt sich gut vorbereiten, macht wenig Arbeit und schmeckt jedem“, erzählt sie. Auch am ersten Weihnachtstag kommen alle zu ihr. Da kocht Karin Berndt traditionell Rehbraten mit Klößen, Rotkohl und Preiselbeeren in halber Birne angerichtet.
Bodenständiges Mahl
Landfrau Marianne Görnandt aus Hemeln freut sich, dass es Heiligabend eine große Gesellschaft wird, wenn die komplette Familie zusammen kommt. Es ist so üblich, dass es Kartoffelsalat und Bockwürste gibt. „Ich habe schon mal vorgeschlagen, etwas anderes zuzubereiten, doch alle wollen Kartoffelsalat mit Bockwurst“, berichtet sie. Aber allen sei es wichtig, dass sie alle zusammen sind. Am ersten Weihnachtstag steht dann eine Einladung zum Essen bei einer der Töchter an.
Kleine Pfännchen
Zusammen mit ihrem Mann genießt Hella Scheidemann, Vorsitzende des Landfrauenvereins Hoher Hagen, am Heiligabend Raclette. Die Kinder haben alle eine eigene Familie und kommen am ersten Weihnachtstag zu ihren Eltern. „Dann gibt es Gans oder Rouladen. In diesem Jahr steht gefüllte Gans mit Rotkohl, Rosenkohl, Knödeln und Kartoffeln an“, verrät sie. Auch bei ihnen steht das gemeinsame Zusammensein der ganzen Familie im Vordergrund.
Tradition gebrochen
Marika Wedekind, Vorsitzende des Arbeitskreises Junge Landfrauen Oberweser, hat die Gänsetradition gebrochen und bereitet seit drei Jahren Rouladen zu. Da die Tochter aus England zu Weihnachten kommt, beginnt das Weihnachtsfest, wie in England, am ersten Weihnachtstag mit Bescherung und Essen.
Zu den Rouladen gibt’s Kartoffeln und Klöße und sehr viel Gemüse wie Rotkohl, Rosenkohl, Erbsen und Möhren. Letztere werden, wie in England, mit Pastinaken im Backofen gebräunt. „Es gibt auch keine feste Essenszeit, je nachdem wann wir alle fertig sind, wird gegessen und danach sitzen wir alle gemütlich zusammen“, freut sich Marika Wedekind.
Zu Gast beim Sohn
Angelika Kühne und ihr Mann lassen sich Heiligabend überraschen, was es bei Sohn und Schwiegertochter zu Essen gibt. Da das Enkelkind noch klein ist, geht die Familie dort hin zur Bescherung. „Am ersten Weihnachtstag kommt dann die Familie zu uns und es gibt Fondue“, erzählt Angelika Kühne.