Pressebericht HNA 18.04.2023

Dienstag, 18. April 2023, Mündener Allgemeine / Lokales

Baum des Jahres in Hemeln

Kinderfeuerwehr übernimmt Patenschaft von Moorbirke

Die Kinder- und Jugendfeuerwehr mit Betreuern und Mitgliedern des Fördervereins Hemeln. Foto: Michelle Mangels-Bade/NH

Hemeln – Der „Baum des Jahres 2023“, eine Moorbirke, wurde am vergangenen Samstag in Hemeln gepflanzt. Das teilte der Kultur- und Naturförderverein Hemeln mit.

Gespendet wurde der Baum in diesem Jahr von den Ginsterweglern (aus den Erlösen einer Veranstaltung des lebendigen Adventskalenders 2022 im Ginsterweg). Die Patenschaft hat die Kinderfeuerwehr Hemeln übernommen. Ortsheimatpfleger Volker Meng führte in der Beschreibung des Baumes die sehr kritische Situation vieler Moorstandorte, das heißt Trockenlegung seit über 200 Jahren, an.

Am 25. April 1952 pflanzte Bundespräsident Theodor Heuss im Bonner Hofgarten einen Ahornbaum. Er sollte damit eine der bundesweit erfolgreichsten Umweltaktionen begründen: den Tag des Baumes. Auch heute hat der Tag des Baumes eine fortwährende Bedeutung, denn die Bäume leiden zum einen stark unter den Folgen des Klimawandels und spielen zum anderen eine entscheidende Rolle im Kampf gegen diesen. In Hemeln werden die Jahresbäume seit 2015 am Weserradweg, am Ehrenmal und jetzt am Kinderspielplatz gepflanzt.

Mit seiner gelblich weißen Rinde ist er ein heller, freundlicher Baum mit lichtdurchfluteter Krone und im Frühjahr frischgrünen und im Herbst goldgelben Blättern. Der Baum ist sehr schnellwüchsig aber auch sehr kurzlebig. Das Höchstalter beträgt etwa 80 Jahre, selten 100 Jahre. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Südgrönland über Nord- und Mitteleuropa bis nach Ostsibirien. Die Moorbirke ist extrem frosthart und bildet im Norden, also in Skandinavien die Baumgrenze. Früher wurde der Baum oftmals als Holzunkraut bezeichnet. In der modernen Forstwirtschaft eignet sich die Birke jedoch hervorragend als sogenannter Vorwald. Sie hat einen weitfliegenden Samen von mehreren hundert Metern.

Das Holz ist im Außenbereich nicht sehr haltbar, eignete sich früher jedoch zur Herstellung von Schlittenkufen, Deichseln, Holzschuhen und Löffeln. In Skandinavien und Russland wurden die Birkenrinden sogar zum Decken von Hausdächern verwendet. Es wird aber auch noch zu Möbelholz, Furnier oder Spanplatten verarbeitet. In einigen Ländern wird der Birkensaft gewonnen und Birkenwein, Limonade oder Haarpflegemittel daraus hergestellt. Heute verwendet man das Birkenholz meistens als Kaminholz.

Birkenblätter sind aber auch im deutschen Arzneibuch (DAB) als Heilmittel anerkannt. Aus jungen Blättern kann man einen frischen Teeaufguss machen oder sie in Wildsalate oder Quarkspeisen mit untermischen.  kir