Pressebericht HNA 19.02.2020

Mittwoch, 19. Februar 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Auszeichnung für Wolfgang Bury

DRK-Ausbilder erhält Henry-Dunant-Medaille

VON PETRA SIEBERT

Wolfgang Bury war 40 Jahre lang Ausbilder für die Erste-Hilfe-Ausbildung beim DRK und erhielt dafür kürzlich die Henry-Dunant-Medaille. Foto: Petra Siebert

Hemeln – Wenn jemandem durch den DRK Landesverband Niedersachsen die Henry-Dunant-Medaille verliehen wird, dann muss er etwas Besonderes geleistet haben. Denn diese Auszeichnung wird selten vergeben. Wolfgang Bury aus Hemeln ist einer, der mit der Medaille ausgezeichnet wurde, für besondere Dienste im Roten Kreuz.

Seit September 1980 ist er als Ausbilder für die Erste-Hilfe-Ausbildung beim DRK, damals noch Kreisverband Münden, tätig. Allerdings wird er nur noch bis Ende März diese Aufgaben wahrnehmen, dann möchte er sich zurückziehen „Ich denke, mit 70 Jahren kann ich das mit ruhigem Gewissen tun“, sagt er.

In den 40 Jahren hat er pro Monat zwischen zwei und drei Lehrgänge mit durchschnittlich 10 bis 15 Teilnehmern geleitet.

Das sind insgesamt 1200 Lehrgänge mit 15000 Absolventen. Das waren nicht nur offene Lehrgänge in den Räumen des DRK, sondern bei Feuerwehren und in vielen Betrieben unterschiedlicher Größe hat Wolfgang Bury Erste Hilfe gelehrt und das nicht nur in Münden, sondern auch Hofgeismar, Witzenhausen und Göttingen.

„Es waren immer sehr interessierte Teilnehmer dabei, aber auch solche, die den Lehrgang nur abgesessen haben“.

Auch die Ausbildung von Schulsanitätern hat der DRK-Ausbilder übernommen. „Alle drei Jahre findet eine zweitägige Weiterbildung durch Moderatoren des DRK Landesverbandes statt. Durch die Teilnahme wird die Lehrberechtigung für drei Jahre verlängert“, erklärt Bury. Bis zu seiner Pensionierung hat er ausschließlich ehrenamtlich gearbeitet. Seit 2012 macht er das als geringfügig Beschäftigter, um seine Kosten zu decken.

Sein Faible für die Erste Hilfe Ausbildung hat er bei der Polizeischule entdeckt, denn da war Erste Hilfe ein Unterrichtsfach. Der gebürtige Cuxhavener ist nach der Schulausbildung zur See gefahren, hat die Seemannsschule besucht und war dann auf den Meeren in Nordamerika, der südamerikanischen Westküste, in Westindien und Deutschlands unterwegs. Nach drei Jahren Ausbildung hat er nach der Prüfung zum Matrosen den Matrosenbrief in der Seeschifffahrt erhalten.

Dann kehrte er dem Wasser den Rücken und verrichtete als Polizeianwärter bei der damaligen Polizeischule Münden seinen Dienst, danach zwei Jahre bei der Bereitschaftspolizei Braunschweig und seit 1972 zunächst im technischen Dienst, dann Ausbilder für Grund- und Laufbahnlehrgänge an der Landespolizeischule Münden. Dort qualifizierte er sich zum Erste-Hilfe Ausbilder und hospitierte beim DRK Münden. 1997, nach Auflösung der Polizeischule in Münden, wurde er zur Göttinger Polizei versetzt und 2007 wechselte er zum Polizeikommissariat Hann. Münden. „Die Erste Hilfe hat sich im Laufe der Jahre verändert“, berichtet Bury. Bis in die 90er Jahre spielten in der Ausbildung viel Theorie, Verbände und Brüche, Schussverletzungen, Schlangenbisse und Umgang mit der Trage eine große Rolle.

Herz-Lungen Wiederbelebung ist heute der wichtigste Bestandteil der Ausbildung, dazu gehört auch eine Einweisung in den Umgang mit einem Defibrillator. Atmung, Puls und Bewusstsein des Patienten stehen oben an.

Als zweiter Vorsitzender des DRK-Ortsvereins Hemeln ist er auch dort sehr aktiv, diese Tätigkeit wird er beibehalten.

Ansonsten wird Bury die gewonnene Freizeit nutzen, um sein Hobby Schiffsmodellbau zu intensivieren, seinen drei Enkelkindern mehr Zeit zu schenken und Urlaube in seinem Geburtsort Cuxhaven zusammen mit seiner Frau zu genießen.