Pressebericht HNA 20.07.2020

Montag, 20. Juli 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Trauer um Multifunktionär

NACHRUF – Hemelner Roland Berndt war in vielen Vereinen aktiv

Roland Berndt ist am 26. Juni gestorben. Foto: Petra Siebert

Hemeln – Die Hemelner Dorfgemeinschaft trauert um einen ihrer Engagiertesten. Am 26. Juni verstarb nach schwerer Krankheit der weit über die Hemelner Ortsgrenzen hinaus bekannte „Multifunktionär“ Roland Berndt im 79. Lebensjahr.

Bereits 1973 trat er in den TSV „Jahn“ Hemeln ein und wurde zwei Jahre später für zwölf Monate Sparten- und Übungsleiter Basketball. Gleichzeitig übernahm er das Amt des Vorsitzenden, 28 Jahre lang. In diese fast drei Jahrzehnte währende Amtszeit fiel unter anderem auch der Bau der neuen Hemelner Sporthalle am Sandweg, für deren Erstellung er sich stark einbrachte. Unter seiner Regie gründeten sich mehrere neue Sparten im Verein, die Mitgliederzahl stieg auf über 500 an.

Aber Berndt engagierte sich nicht nur für den Sport. So war er auch zehn Jahre Vorsitzender des Mündener Tanzclubs. Weiterhin führte er vier Jahre lang als Vorsitzender die berufliche Interessensvertretung, den Bund deutscher Forstleute im Deutschen Beamten Bund auf Landesebene. Auch dem Förderverein der heutigen Drei-Flüsse Realschule stand er als Vorsitzender zwölf Jahre lang zur Verfügung. Im DRK Ortsverein Hemeln war er aktives Mitglied und sechs Jahre lang im Vorstand. Im Sozialverband Deutschland, Ortsverband Hemeln führte er als stellvertretender Vorsitzender nach dem Tod des Vorsitzenden für eineinhalb Jahre kommissarisch den Verband und war bis zu seinem Tod zweiter Vorsitzender. Dem Freundschaftsclub „Lindenbrüder“ Hemeln gehörte Roland Berndt ebenfalls als Mitglied an und war hier im Kreise seiner Clubkameraden ein immer gern gesehener Lindenbruder.

Nachdem er sich vom Vorsitz des TSV zurückgezogen hatte, wurde er beim Männergesangverein „Concordia“ Hemeln von 1860, dem er bereits 2001 beigetreten war, als Sänger aktiv. Kurze Zeit später übernahm er das Vorstandsamt des Schriftführers, 2011 wählten ihn seine Sangesbrüder dann zum Vorsitzenden. Dieses Ehrenamt bekleidete er neun Jahre lang, bis zu seinem Tod.

Er wirkte als Laienschauspieler beim Theaterverein Bühnenfreunde in einigen Theaterstücken mit. Weiterhin schloss er sich dem Kultur- und Naturförderverein Hemeln an, um dessen Vereinsziele zu unterstützen. Auch dem Trägerverein der Hemelner Dorfgemeinschaftsanlagen gehörte Berndt seit dessen Gründung an. Drei Jahre war er Vorsitzender des Kulturausschusses Hemeln, über 50 Jahre, bis zu seinem Tod gehörte er der SPD an, im SPD-Stadtbezirk Hemeln bekleidete er für einige Jahre die Ämter eines Beisitzers und des Kassenwartes. Als Dank für sein jahrzehntelanges ehrenamtliches Engagement und sein Wirken für die Allgemeinheit erhielt Roland Berndt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen: Ehrenvorsitzender und Goldene Verdienstnadel des TSV „Jahn“ Hemeln (eine der höchsten Auszeichnungen, die der Verein vergibt), Silberne Ehrennadel der Ortschaft Hemeln.

Auf Anregung des TSV wurde ihm für sein jahrzehntelanges gesellschaftliches Engagement im Oktober 2009 vom Bundespräsidenten Horst Köhler die höchste zivile Auszeichnung, die der Staat vergibt, das Bundesverdienstkreuz in der Stufe „am Bande“, verliehen.

Die Hemelner wissen, was Roland Berndt über Jahrzehnte in den Hemelner Vereinen, Verbänden und Gremien ehrenamtlich geleistet hat und sind ihm dankbar dafür. Sein Andenken wird allen Hemelnern in ehrenvoller Erinnerung bleiben.  zpy