Pressebericht HNA 29.03.2022

Dienstag, 29. März 2022, Mündener Allgemeine / Lokales

Die Auszubildenden fehlen

Staatssekretärin Willamowius besuchte Hemelner Zimmerei

VON CLARA PINTO

Zur Woche der beruflichen Bildung kam Staatssekretärin Gaby Willamowius zu Besuch in den Zimmereibetrieb Lotze-Franke. Unser Bild zeigt (von links): Geschäftsführer Michael Franke, Geschäftsführerin Meike Lotze-Franke, Staatssekretärin Gaby Willamowius, Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen, sowie Kerstin Beuermann und Heike Zimmermann vom Arbeitskreis Unternehmer-Frauen im Handwerk Hann. Münden. Foto: clara pinto

Hemeln – Die Zimmerei Lotze-Franke in Hemeln hatte die Staatssekretärin Gaby Willamowius zu Besuch in ihrem Betrieb.

Im Zuge der Woche der beruflichen Bildung, einem Projekt des Niedersächsischen Kultusministeriums, besuchte Willamowius die Zimmerei und tauschte sich mit dem Geschäftsführerpaar Meike Lotze-Franke und Michael Franke über einige Themen wie den Azubimangel und Gleichberechtigung im Handwerk aus. Mit von der Partie waren auch Kerstin Beuermann und Heike Zimmermann vom Unternehmer-Frauen im Handwerk Arbeitskreis Hann. Münden und Dr. Hildegard Sander, Hauptgeschäftsführerin der Landesvertretung der Handwerkskammern Niedersachsen.

„Ziel der Woche der beruflichen Bildung ist es auch, dass die schulische Bildung mit der beruflichen Bildung gleichgesetzt wird“, sagte Gaby Willamowius.

Oftmals werde beispielsweise das Abitur über eine handwerkliche Ausbildung gestellt. Das sei falsch. „Handwerkliche Ausbildungen müssen gesellschaftsfähiger werden“, betonte die Staatssekretärin. Dass ein Studium einer handwerklichen Ausbildung vorgezogen werde, liege auch oft an den Eltern der Heranwachsenden, die vor der Berufsentscheidung stehen. Die Ausbildung im Handwerk sei mittlerweile oftmals nur noch eine Notlösung.

Michael Franke berichtete außerdem von den Schwierigkeiten, die Auszubildende in ländlichen Regionen haben, wenn sie noch nicht 18 Jahre alt sind und nicht allein Autofahren dürfen.

Im Fall Hemeln ist die Berufsschule nämlich in Northeim. Selbst wenn man den ersten Bus nehme, komme man nicht pünktlich um 8 Uhr an.

„Eine Fahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Northeim dauert zweieinhalb Stunden“, kritisierte Meike Lotze-Franke.

Zum Schluss wurde die Staatssekretärin durch den Betrieb geführt.