Pressebericht HNA 16.07.2020

Donnerstag, 16. Juli 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Abschiedsfeier mit Abstand

Schulen im Altkreis Münden ziehen Schuljahres-Bilanz

Altkreis Münden – Heute beginnen für die Schüler in Niedersachsen die Sommerferien. Damit geht ein außergewöhnliches Schuljahr zu Ende. Im März suchten Schüler, Eltern und Lehrer nach Wegen, zu Hause zu lernen. Im April kehrten die ersten Klassen in die Schulen zurück. Seit Juni waren alle Schüler wieder anwesend. Nach den Ferien soll laut Kultusministerium ein weitestgehend normaler Unterricht stattfinden können. Die Schulen ziehen ein Fazit der vergangenen Monate und werfen einen Blick auf die Zeit nach den Sommerferien.

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Hemeln

In der Grundschule Hemeln werden nach den Ferien acht Erstklässler eingeschult. Wegen Corona läuft die Planung allerdings anders als gewohnt. „Der Gottesdienst wird bei gutem Wetter im Freien stattfinden“, sagt Daniela Banzhaf, Schulleiterin. Die Schüler und ihre Verwandten können so gemeinsam die Einschulung feiern.

Die Situation sei trotz Corona unproblematisch: „Wir haben große Klassenzimmer und wenige Kinder. Es können alle mit ausreichend Abstand sitzen“, sagt Banzhaf.

Insgesamt 36 fünf* Viertklässler wurden an der Grundschule Hemeln verabschiedet. Eine Abschlussfeier mit Tanz und Gesang gab es nicht. Stattdessen organisierte die Schulleiterin einen Eiswagen für die Kinder, zum Abschied wurden Luftballons steigen gelassen. „Gruppenfotos als Erinnerung konnten wir keine machen. Deshalb hat jedes Kind einen Bilderrahmen gehalten, mit dem es fotografiert wurde“, so die Schulleiterin. Daraus soll eine Collage entstehen.

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kim/til/jed

* Samstag, 18. Juli 2020, Mündener Allgemeine / Lokales
Weniger Viertklässler
KORREKTUR
Wir hatten am 16. Juli berichtet, dass in der Grundschule Hemeln 36 Kinder die vierte Klasse abgeschlossen hätten. Insgesamt bestand die vierte Klasse der Schule im jetzt abgeschlossenen Schuljahr aus fünf Kindern. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen.  tli

Pressebericht HNA 16.07.2020

Donnerstag, 16. Juli 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Sein Herz schlägt für die Botanik

Volker Meng ist Hann. Mündens erster Klimaschutzbeauftragter

VON THERESA LIPPE

Im Grünen fühlt er sich am wohlsten: Mündens erster Klimaschutzbeauftragter Volker Meng im Interkultureller Garten am Tanzwerder. Foto: Theresa Lippe

Hann. Münden – Er sitzt zurückgelehnt, die Hände gefaltet und auf der Tischplatte abgelegt. Volker Meng ist Hann. Mündens erster Klimaschutzbeauftragter. An seinem rechtem Ringfinger glänzt ein schmaler goldener Ehering, am linken Ohrläppchen ein kleiner Ohrring.

Anfang Juli hat er sein Amt angetreten: „Ich freue mich auf meine neue Aufgabe“, sagt der Mann, der ein großes Herz für Botanik hat.

Seit 18 Jahren lebt Meng mit seiner Frau Reinhild in Hemeln. Die zwei erwachsenen Söhne Moritz und Constantin sind bereits ausgezogen. „Als wir damals das Haus gekauft haben, entschied sich meine Frau für das Gebäude, ich mich für den Garten“ scherzt er.

Auf 1550 Quadratmetern kann sich Meng seitdem verwirklichen. „Zu Beginn haben die Nachbarn häufig über meine blühende Wiese gescherzt und gefragt, ob mein Rasenmäher kaputt sei“, erzählt er grinsend. Aber ein perfekter Englischer Rasen sei einfach nicht nach seinem Geschmack.

Mündens Klimaschutzbeauftragter wurde in Höxter, Nordrhein-Westfahlen geboren. Seine Liebe für Grün- und Blühpflanzen begleitet ihn schon seit der Kindheit: „Ich habe mit meiner Oma Kräuter für Tee gesammelt, Wildäpfel für Gelee gepflückt und hatte meinen eigenen kleinen Gemüsegarten, in dem ich mich austoben konnte.“ Diese Erfahrungen haben ihn positiv geprägt und seinen Berufswunsch schon früh gefestigt. Und so absolvierte Meng von 1973 bis 1976 eine Gärtnerlehre.

Auf die Frage, ob er in seiner Schulzeit mal in Erwägung gezogen habe, beispielsweise Betriebswirtschaftslehre zu studieren, antwortet er lachend: „Nein, ich wusste schon als Kind, dass ich in die Botanik will. Um die BWL kümmert sich mein Sohn Constantin.“ Von 1980 bis 1984 studierte Meng Gartenbau in Weihenstephan, Oberbayern. 1993 wurde er dann Technischer Leiter vom Forstbotanischen Garten der Universität Göttingen, wo er inzwischen seit 27 Jahren tätig ist. Dort beschafft er beispielsweise Pflanzenmaterial für Lehre und Forschung, bearbeitet Anfragen zur Pflanzenbestimmung, unterrichtet auch Studenten in Pflanzenkunde.

Wenn Meng über Botanik spricht, leuchten seine Augen, man merkt ihm seine Begeisterung an. Als er nach seinen Lieblingspflanzen gefragt wird, gestikulieren die sonst ruhigen Hände: „Ich habe eine Geophyten-Macke“, sagt er und schmunzelt. Im nächsten Atemzug erklärt er im Detail, was das eigentlich ist. Die Kurzfassung: Blumen wie beispielsweise Schneeglöckchen und Krokusse. „Die liefern eine richtige Blütenshow ab“, schwärmt Meng.

In seiner Freizeit und für die Arbeit verreist er gerne: „Immer an verschiedene Orte, sonst wird es langweilig.“ Doch diesen Sommer fällt der Urlaub coronabedingt aus. Meng will die Zeit stattdessen in seinem Garten nutzen, um Dachbegrünung auf einem Schuppen anzubringen. „Den ein oder anderen Tagesausflug werden meine Frau und ich aber sicher trotzdem machen.“

In seiner zunächst sechsjährigen, ehrenamtlichen Position als Klimaschutzbeauftragter will der passionierte Kanufahrer seinen Fokus darauf legen, das Stadtklima zu verbessern. Er möchte dafür verschiedene Baumarten und mehr Straßenbegleitgrün pflanzen.

Pressebericht HNA 14.07.2020

Dienstag, 14. Juli 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Fei­er­stim­mung auch oh­ne Kir­mes

Musikexpress zog in Hemeln von Haus zu Haus und spielte für die Bewohner

Die Frau­en und Män­ner des Mu­sik­ex­press lie­ßen vor den Häu­sern in Hemeln Kir­mes­stim­mung auf­kom­men. Fo­to: Pe­tra Sie­bert

Hemeln – Ein wenig Feierlaune herrschte am Sonntag in Hemeln. Bereits beim Einfahren ins Dorf fielen die Ortsfahnen auf, die an vielen Häusern befestigt waren. Eigentlich hätte der Weserort an dem Wochenende Kopf gestanden, denn es wäre das traditionelle Kirmeswochenende gewesen, das coronabedingt abgesagt wurde. Doch um die Bewohner ein wenig in Stimmung zu bringen, hatten Vorstand und Mitglieder des Musikexpress Hemeln beschlossen, das Gesundheiten spielen trotzdem zu organisieren.

Unter Einhaltung der Vorgaben und Hygienevorschriften zogen die Musiker durch die Straßen, blieben an den Häusern stehen und brachten Ständchen. Anschließend ließen sie die Bewohner, die vor ihren Häusern standen, namentlich hochleben. Als Dankeschön wanderte so mancher Euro in die Spendenbox, die an einer Teleskopstange befestigt war. Und einen guten Schluck gab es außerdem an einigen Gartenzäunen. Vorher und hinterher kamen von Nachbar zu Nachbar nette Gespräche zustande und es wurden Neuigkeiten ausgetauscht. „Das ist besonders für unsere älteren Menschen eine gute Gelegenheit, mal wieder Kontakt zu finden“, sagte Ortsbürgermeister Alfred Urhahn.

Und die haben, wie alle anderen Menschen des Ortes auch, die lockere Atmosphäre, die Musik und die gute Stimmung genossen. Denn die Hemelner lassen sich nicht unterkriegen. Auch in Krisenzeiten halten die Menschen zusammen und machten das Beste draus. Einige Radler, die den Weserradweg nutzen, blieben stehen und äußerten ihre Freude über die Aktivität in Hemeln.

„Auch für die Musiker ist es wichtig, mal wieder gemeinsam zu musizieren, wenn auch unter anderen Bedingungen“, betonte Frank Baake, Vorsitzender des Musikexpress.  zpy

Pressebericht HNA 24.06.2020

Mittwoch, 24. Juni 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Hobbygärtner werden aufs Korn genommen

„Kul-Türchen“ lädt zu Gartenlesung

Hemeln – Der Verein „Kul-Türchen“ im Liederhof, Trift 24, lädt zu einer Gartenlesung für Sonntag, 28. Juni, ab 15 Uhr nach Hemeln ein, teilt Peter Leppin, Vorsitzender des Vereins, mit. „Hier wächst nichts“, heißt der Titel der Lesung mit Margret Jäckle und Nortrud Riemann, Die beiden Autoren Jörg Pfenningschmidt und Jonas Reif lassen kein gutes Hälmchen an den Hobby-Gärtnern und ihrem „grünen Elend“.

So ironisch, humorvoll und „böse“ wird laut Mitteilung selten diese verquere Welt aufs Korn genommen, politisch nicht immer korrekt, aber sehr unterhaltsam und anregend. Man könne gespannt sein auf „gesteinigte“ Vorgärten, „geföhnten“ Rasen und andere Kuriositäten aus der Welt der Menschen mit dem „grünen Daumen“. Der Veranstalter weist darauf hin, dass ein Besuch der Gartenlesung nur mit vorherige Anmeldung und Reservierung von Sitzplätzen möglich ist. Die Mindestabstände und Hygieneregeln müssen jederzeit eingehalten werden und nur am Platz kann auf das Tragen eines Mund-Nase-Schutzes verzichtet werden. Die Lesung findet nur bei trockenem Wetter und unter freiem Himmel statt. Kaffee und Kuchen werden gegen Spende angeboten.

Der Eintritt zur Lesung ist frei, um eine Spende wird gebeten.  sta

Pressebericht HNA 22.06.2020

Montag, 22. Juni 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Ziel: 1500 Kilometer mit dem Fahrrad

Frank Bade ist der Stadtradeln-Star vom Mündener Ruderverein

Hann. Münden/Hemeln – 1500 Kilometer – das ist das Ziel von Frank Bade aus Hemeln. Diese Strecke will er während der Aktion Stadtradeln mit dem Fahrrad zurücklegen. Die Hälfte hat er bereits geschafft, und für den Rest bleibt ihm noch Zeit bis zum 28 Juni.

Bei 780 Kilometern stand der Kilometerzähler an seinem E-Bike am Donnerstag. Damit ist er bei seinen Mitstreitern vom Ruderverein, insgesamt 24 Mitglieder machen mit, der Stadtradeln-Star. Bereits am 7. Juni, zum Auftakt der diesjährigen Challenge, hatte Frank Bade, der Hauswart des Rudervereins ist, seinen Autoschlüssel an den Vereinsmanager Thomas Kossert übergeben. Der 58-Jährige kündigte an, drei volle Wochen auf sein Auto verzichten zu wollen. Bereits nach der Hälfte der Zeit habe er damit mehr als 100 Kilogramm des klimaschädlichen Kohlendioxids eingespart, hat Thomas Kossert ausgerechnet. „Da ich in Hemeln und nicht direkt in der Stadt wohne, war das Auto bislang das selbstverständliche Fortbewegungsmittel für mich“, sagt Bade. Lediglich im Sommerurlaub auf Fehmarn habe der gelernte Maschinenschlosser, der gerade eine Umschulung zum Berufskraftfahrer im Personenverkehr macht, immer für zwei Wochen auf sein Auto verzichtet. „Ich wollte das auch zu Hause probieren und habe mir daher ein E-Bike angeschafft. Am Anfang war es eine ziemliche Umstellung, aber mittlerweile vermisse ich das Auto gar nicht mehr“, sagt der Radfahr-Neuling.

Lässt das Auto stehen: Frank Bade aus Hemeln radelt für den Mündener Ruderverein ganz vorne mit. Foto: Mündener Ruderverein

Es sei erstaunlich, wie viele Wege man mit dem Fahrrad erledigen könne, und auch im Geldbeutel mache sich die Umstellung bereits bemerkbar: „Ich habe schon eine ganze Tankfüllung gespart“, freut sich Bade.

Da momentan das Rudertraining ausfallen müsse, sei das Radfahren ein guter Ausgleich, findet Bade. „Außerdem helfe ich mit jedem Liter Benzin, den ich spare, der Umwelt, und ich habe festgestellt, dass ich manchmal mit dem Rad sogar schneller bin als mit dem Auto.“

Seit über einer Woche radelt Bade jetzt schon an der Spitze des Rudervereins. Aber auch seine Vereinskollegen schlagen sich wacker: Mit über 5000 geradelten Kilometern liegt der Ruderverein an der Spitze der Mündener Teilnehmer, beim Landkreis-Ranking schafft es der Verein auf den zweiten Platz.

Noch bis 28. Juni wollen Frank Bade und seine Mitradler aus dem Ruderverein möglichst viele Radkilometer sammeln, um damit ein Zeichen für einen Umstieg auf das Fahrrad im Alltag zu setzen und einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten.

Eine Anmeldung ist bis zum Ende des Aktionszeitraumes noch unter www.stadtradeln.de/hann-muenden möglich. Die gesamte Aktion läuft noch bis Oktober, Hann. Münden beteiligt sich vom 7. bis 27. Juni.  hbk

Pressebericht HNA 16.06.2020

Dienstag, 16. Juni 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

TSV trauert um Ehrenmitglied

NACHRUF – Heinrich Wallbach wurde 83 Jahre alt

Hemeln – Der Turn- und Sportverein Jahn Hemeln trauert um sein langjähriges Mitglied Heinrich Wallbach. Wie der zweite Vorsitzende Michael Rudolph in einem Nachruf des Vereins mitteilt, ist Wallbach am 30. Mai im Alter von 83 Jahren gestorben.

Heinrich Wallbach lebte in Hemeln. Foto: Privat/nh

Heinrich Wallbach, genannt „Henner“, wurde demnach 2019 vom Kreissportbund Göttingen mit der Goldenen Ehrennadel für seine 70-jährige Mitgliedschaft in Sportvereinen geehrt. Er war 1983 Gründungsmitglied des SPD-Stadtbezirks Hemeln und wurde 1986 in den Ortsrat Hemeln gewählt, wo er bis 1991 die Interessen der Hemelner Bürger vertrat.

„Henner Wallbach war ein Mensch, der für seine Überzeugungen und seine Ideen einstand. Er war kein angepasster Typ, der um des lieben Friedens Willen mit der jeweiligen Mehrheitsmeinung mitschwamm. War er anderer Auffassung zu einem Sachverhalt, so erhob er hier auch seine Stimme und trat mit Vehemenz für seine Meinung ein“, schreibt Rudolph für den TSV.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs 1948 trat er in seinem Heimatort Vaake in den dortigen TSV ein, um Fußball zu spielen. Nach seiner Übersiedlung nach Hemeln begann er im TSV Jahn Hemeln zunächst Feldhandball zu spielen, schloss sich jedoch schon bald der Tischtennissparte an, in der er viele Jahre als Spieler, Trainer und Betreuer aktiv war.

Schon 1970 versuchte er, beim TSV eine Fußballsparte zu gründen, was jedoch am damaligen Vorstand scheiterte. Als 1977 doch eine Fußballsparte im Verein gegründet wurde, schloss sich Wallbach kurze Zeit später ebendieser an. Von 1982 bis 1990 war er an der Spitze des Hemelner Fußballs als Spartenleiter mit verantwortlich für den Aufstieg der 1. Mannschaft bis in die Kreisliga. Von 1982 bis 1988 bekleidete er auch die Funktion des Mannschaftsbetreuers.

Schon früh nach seinem Eintritt in den TSV Jahn Hemeln 1959, übernahm Henner Verantwortung. So übte er von 1962 bis 1966 vier Jahre lang das Amt des Sportwarts aus. Im Anschluss hieran wurde er sieben Jahre lang 2. Vorsitzender des Vereins. Im gleichen Zeitraum bekleidete er auch das Vorstandsamt des Schriftführers.

Der TSV Jahn Hemeln trauert mit seiner Familie um einen engagierten Sportkameraden und Mitbürger, schreibt Rudolph. Der Verein bedauere es, aufgrund der aktuellen Situation seinen Sportkameraden Heinrich Wallbach nicht auf seinem letzten Weg begleiten und ihm die letzte Ehre erweisen zu können.  kim

Pressebericht HNA 11.06.2020

Donnerstag, 11. Juni 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Stadt übernimmt Anleger in Bursfelde

Naturpark verschenkt Schwimmsteg

Hann. Münden – „Mit einem Corona bedingten Spätstart ist der Paddelbootanleger in Bursfelde jetzt startklar für die Kanuwanderer“, das teilt Julia Bytom, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit bei der Stadt Hann. Münden, mit. Denn die wird sich künftig um den Anleger kümmern, sie übernimmt die Unterhaltung und Pflege vom Naturpark Münden. Der hatte der Stadt den schwimmenden Bootanleger geschenkt. Bereits im Januar habe es dazu erste Gespräche gegeben: „Es war für uns selbstverständlich diese Schenkung anzunehmen und künftig selbst die Betreuung dieser über LEADER-Förderung angeschafften touristischen Infrastruktur für unsere Gäste aufrecht zu erhalten“, so Bürgermeister Wegener. Der Auf- und Abbau wird durch den Bereich Kommunale Dienste der Stadt Han. Münden übernommen.

Wieder einsatzbereit: Mitarbeiter des Bereichs Kommunale Dienste der Stadt Hann. Münden haben den schwimmenden Bootsanleger jetzt in Bursfelde zu Wasser gelassen. Foto: Julia Bytom

Für das diesjährige verspätete Einsetzen des Anlegers bittet Bürgermeister Wegener Kanuten und Gäste um Verständnis. „Bis Ende Oktober ist der Anleger jetzt eine bessere Möglichkeit, den touristisch besonders reizvollen Ort Bursfelde an der Weser mit seiner Klosteranlage und der dortigen Gastronomie zu Wasser und zu Land erreichbar zu machen.“ Hintergrund: Der Landkreis Göttingen hat im Rahmen eines gemeinsamen Projekts „Natur erleben – Wasserwandern als Naturerlebnis auf Werra, Weser und Fulda“ im Jahr 2007 einen schwimmenden Paddelbootanleger für den Ortsteil Bursfelde beschafft. Die Förderung des Projekts sieht eine Zweckbindung bis Ende 2021 vor. Der „Schwimmsteg“ dient seitdem als touristische Infrastruktureinrichtung zur Förderung des Kanuwanderns und Natur-Erlebens auf der Weser.

Im Frühjahr 2017 wurde der Bootssteg umfassend saniert und bis Ende November 2019 wurde der schwimmende Paddelbootanleger vom Naturpark Münden betreut, unterhalten und jährlich zu Saisonbeginn im April ins Wasser gelassen und spätestens am 1. November wieder herausgenommen.

Die Schenkung umfasst nicht nur den Steg, sondern auch Zubehör, Zugangsbrücke inklusive Abspannseilen, sowie die dazu gehörende Infotafel des Weserberglands und eine am Ufer fest montierte Hinweistafel „Gelbe Welle“ zum Anleger Bursfelde. Die Weiternutzung soll nachhaltig und längerfristig als touristische Infrastruktur erfolgen.  hbk

Pressebericht HNA 05.06.2020

Freitag, 5. Juni 2020, Mündener Allgemeine / Lokales

Das Klosterleben testen

In Bursfelde gemeinsam auf der Suche nach Spiritualität

VON WIEBKE HUCK

Bursfelde – Zeit für Gott, Zeit für Gemeinschaft und Zeit, um sich selbst besser kennenzulernen. Beim Klosterprojekt in Bursfelde kommen zwölf junge Menschen zwischen 18 und 27 Jahren aus ganz Deutschland zusammen, um eine ökumenische Gemeinschaft zu bilden – auf Zeit. Im Juli startet die erste Runde. Innerhalb eines dreiviertel Jahres treffen sich die Teilnehmer zu vier Kurseinheiten im Kloster in Bursfelde. Aber auch darüber hinaus sollen sie Kontakt halten und sich trotz Distanz als Gruppe sehen, erklärt Projektleiter Diakon Klaas Grensemann: „Kommunikation ist beispielsweise in dieser Zeit per Videokonferenz oder Chat möglich.“

Klosterleben auf Zeit: Die graue Albe, ein schlichtes, weites Gewand, wird von den Teilnehmern zum Gebet getragen. Foto: Klaas Grensemann /nh

Anmeldungen für dieses besondere Experiment sind noch möglich. Los geht es mit einem einwöchigen Grundkurs im Juli: „Der Rhythmus der Gebetszeiten trägt uns durch den Tag“, erklärt Klaas Grensemann. „Wir beten, arbeiten und feiern miteinander“, so der Diakon weiter. Die Teilnehmer sollen sich in der Gruppe durch das klösterliche Leben der Benediktiner inspirieren lassen, aber auch genug Zeit für sich selbst haben. „Äußeres Zeichen unserer Gemeinschaft ist das Tragen einer schlichten Albe während der Gebetszeiten.“

In den Kurseinheiten soll es um verschiedene Ausdrucksformen von Spiritualität gehen, das Christsein im Alltag und die Grundzüge des benediktinischen Lebens. Die Teilnehmer werden im Kloster arbeiten und gemeinsam pilgern, Aufgaben lösen und Erfahrungen teilen. Auf den Grundkurs folgen ein verlängertes Wochenende im Oktober, ein fünftägiger Kurs über den Jahreswechsel sowie ein viertägiger Abschlusskurs im März des kommenden Jahres. Da das Projekt auf drei aufeinanderfolgende Durchgänge ausgelegt ist, werden die Teilnehmer bei dieser letzten Zusammenkunft auf die Teilnehmer der neuen Runde treffen, die sich dort zum ersten Mal begegnen.

Pro Kurseinheit beträgt die Teilnahmegebühr 25 Euro, insgesamt entstehen den Teilnehmern also Kosten in Höhe von 100 Euro inklusive Verpflegung und Unterkunft. Dies sei nur möglich dank der wesentlichen Förderung des Projekts durch die Heinrich-Dammann-Stiftung, erklärt Klaas Grensemann. Inspiriert wurde das Bursfelder Klosterprojekt durch die Londoner Community of St. Anselm, wo bereits von jungen Erwachsenen erfolgreich eine Klostergemeinschaft auf Zeit gelebt wird. Auch in Bursfelde kommen bereits seit vielen Jahren regelmäßig junge Menschen zusammen, um sich gemeinsam auf die Suche nach Spiritualität und ihrer Verbindung zu Gott zu begeben und das klösterliche Ora et labora et lege – beten und arbeiten und lesen beziehungsweise lernen zu leben.

Das Klosterprojekt soll ihnen jetzt die Möglichkeit geben, um noch tiefer einzutauchen und einen intensiveren Zugang zu den klösterlichen Themen im Sinne der Benediktiner und zu sich selbst zu finden.

Informationen zum Projekt sowie die Möglichkeit zur Anmeldung gibt es unter kloster-bursfelde.de/klosterprojekt

Klaas Grensemann Diakon  Foto: Privat/nh